4 Wochen für Franz Ferdinand: 1918 So hätte Deutschland den Krieg gewonnen und die Welt gerettet! by Rüdiger Opelt
Autor:Rüdiger Opelt [Opelt, Rüdiger]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-07-14T16:00:00+00:00
37. Die Unabhängigkeit Deutsch-Afrikas
Nachdem Adenauer nach Brüssel entschwunden war, rückte Professor Ludwig Ehrhard als deutscher Kanzler nach. Ihm lag vor allem die Wirtschaft am Herzen. Sein Motto hieß „Wohlstand für alle“, das hatte er in einem Bestseller niedergeschrieben.
Die Kraft der deutschen Industrie kam ihm dabei entgegen, denn Krupp, Siemens und BASF waren nach wie vor Weltmarktführer. Was die brauchten, waren vor allem Absatzmärkte und freien Welthandel.
Ehrhard machte allerdings eines Sorgen: Der Zustand der deutschen Kolonien.
Deutsch-Zentralafrika war ein riesiges Gebiet, größer als Europa. Es reichte von Kamerun im Norden bis Madagaskar im Osten und Namibia im Süden, herrschte über 100 verschiedene Völker mit 200 Millionen Menschen.
Im Kongo gab es unermessliche Bodenschätze, die dem deutschen Wirtschaftswunder zu Gute kamen. Als Nachfolger der Belgier hatten die Deutschen aber auch Verantwortung für die Gräueltaten, die dort verübt worden waren. Die Gewalt der Vergangenheit kam wieder an die Oberfläche, indem Dutzende Stämme und Völker sich erhoben und um ihre Freiheit kämpften. Es war absehbar, dass man die deutschen Kolonien bald in die Unabhängigkeit würde entlassen müssen, wollte man nicht einen jahrelangen Partisanenkrieg riskieren.
Das war ja kein Problem, wenn man diese Länder nach deren Unabhängigkeit weiter in den europäischen Wirtschaftsraum integrieren und zum beiderseitigen Vorteil mit ihnen Handel treiben konnte. Ehrhard erkannte aber, was dem entgegenstand. Es hatte in Afrika vor Ankunft der Europäer nur Stammesgesellschaften und nie eine staatliche Autorität gegeben. Würde man die Stämme also einfach in die Unabhängigkeit entlassen, dann würden sie bald übereinander herfallen. Also galt es bereits vor der Unabhängigkeit staatliche Strukturen aufzubauen, damit nachher kein Chaos ausbräche.
Mit der Entkolonialisierung gab es viele Erfahrungen aus dem Lateinamerika der 1820er Jahren. Dort hatten die einheimischen Eliten rasch die Macht übernommen, sich gegenseitig bekriegt und die Bevölkerung ärger ausgebeutet als die Spanier zuvor. Deshalb war Lateinamerika bis dato ein Unruheherd mit schlechten wirtschaftlichen Zahlen geblieben.
Das galt es zu vermeiden, wenn Afrika als Absatzmarkt für die deutsche Wirtschaft erhalten werden sollte.
Ehrhard errichtete deshalb ein Entkolonialisierungsministerium, das die positiven Erfahrungen der Europäischen Einheit auf Afrika übertragen sollte. Dieses schickte Emissäre in alle Regionen von Deutsch-Afrika, die eine staatliche Organisation von der Basis her aufbauen sollten.
Die Emissäre hatten den Auftrag, als erstes mit den Häuptlingen und Stammesfürsten zu reden und zu erheben, mit welchen anderen Stämmen die sich einen gemeinsamen Staat vorstellen konnten. Anhand dieser Vorschläge wurden in allen Stämmen freie Wahlen über mehrere Alternativen abgehalten, welche Stämme in welchen Staaten vereinigt würden. Die Mehrheitsbeschlüsse fasste das Ministerium in Vorschlägen an die deutsche Regierung zusammen, wie die Staatsgrenzen nach der Entkolonialisierung verlaufen könnten. Diese Vorschläge stellten zwar nicht alle restlos zufrieden, verhinderten aber zumindest, dass Stämme durch Grenzen zerschnitten oder von anderen Stämmen dominiert wurden. Heraus kam dabei ein Flickenteppich aus 22 Kleinstaaten, wobei jeder für sich nicht überlebensfähig war. Deshalb lieferte das Ministerium gleich ein Gerüst für eine Zentralafrikanische Union mit, analog zur europäischen Union.
1960 wurden die 22 Kleinstaaten in die Unabhängigkeit entlassen, durften ihre Parlamente und Regierungen wählen und ihre wirtschaftlichen Angelegenheiten regeln. Die gemeinsamen Aufgaben der zentralafrikanischen Union (gemeinsame Verteidigung, Naturschutz, Entwicklungshilfe, Vertretung
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